Obstsalat.
- Sarah Bug

- 24. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Quälende, das Hirn zermarternde Fragestellung: Darf ich dem Kind Obst inklusive brauner, auf mich fies wirkender, Stellen geben, die ich bei für mich selbst vorgesehenem Obst großzügig rausgeschnitten hätte, bei denen ich aber weiß, dass sie höchstwahrscheinlich weder Salmonellen hervorrufen noch Wurmnissen aktivieren würden? Hmm.
Ich bin da ja sehr pingelig und esse quasi vorrangig mit den Augen. Befindet sich an meinem Design-Pink-Lady eine unschöne Stelle, hat der Apfel Glück, wenn nur die Stelle rausoperiert und nicht gleich der gesamte Apfel für tot erklärt wird. Ebenso bei allem anderen. Nur bei Avocados denke ich seltsamerweise immer mal wieder, dass die braune Stelle doch bestimmt nicht schädlich sei und ich den Rest noch essen könne. Vermutlich deswegen, weil ordentliche, weiche, sofort genießbare Avocados so selten zu bekommen sind. Oft sind sie steinhart, ich folge den überall gepriesenen Tipps und lege sie neben Äpfel und so weiter um sie dann zwei Tage später total vergammelt wegzuschmeißen.
Das Kind isst aber vorrangig mit den kleinen Patschehänden (es sei denn, es schiebt sich die Banane aus lauter Gier oder Unachtsamkeit ins Auge) und registriert braune Stellen bislang nicht. Bzw. weiß sowieso noch nicht, dass Obst so oder auch anderes aussehen könnte. Dass Obst auch genormt, designt und genverändert ist. Also isst es prinzipiell alles, was den Weg vom Tisch zur flutschigen Kinderhand in den sabbernden Mund schafft.
Wäre es demnach nicht sinnvoll, dem Kind diesen Spleen gar nicht erst anzuerziehen, sondern ihm stattdessen erst recht nicht allzu perfektes Obst zu kredenzen? Einer muss den fiesen Kram ja essen.